Amber – englisch für Bernstein – bezeichnet in Georgien, der Wiege des europäischen Weinbaus, Weißweine, die auf traditionelle Art in sogenannten Qvevris (Amphoren) mit der Maische vergoren und ausgebaut werden. Dieser traditionelle Weinstil inspirierte eine moderne Weinbewegung, die sich in allen Weinbauländern ausbreitet. Diese Bewegung zeichnet sich durch nichts weniger als ein vollkommenes Umdenken der Winzer aus, die sich dogmenbefreit und radikal anders an die Weinbereitung heranwagen.
Sie ist so vielfältig, jung und dynamisch, dass sie sich einer allgemeingültigen Definition verweigert. Sie umfasst diverse Weinstile, die u. a. als Orange, Raw oder Natural bezeichnet werden – wobei auch diese Begriffe nicht endgültig bzw. eindeutig definiert sind. Dieser Entwicklungsprozess schreitet kontinuierlich voran und das Lernen voneinander und durch die eigenen Erfahrungen führt zu immer neuen Ansätzen. Die meisten jener Winzer, die sich mit diesen althergebrachten Vinifizierungstechniken befassen, sind ebenfalls Verfechter des organisch-biologischen bzw. des biologisch-dynamischen Weinbaus.
Es ist nur konsequent, dass derart erzeugtes Lesegut ebenso schonend weiterverarbeitet wird.
Das, was wir als ‚Wein‘ kennen, ist nur ein Zwischenprodukt auf dem Weg von Zucker über Alkohol zu Essig. Die alkoholische Gärung konserviert Aromen in einem zeitlich begrenzt haltbaren Zustand.
Diesen Zustand möglichst unverfälscht zu erhalten, danach streben die meisten dieser Winzer. Diejenigen, die sich dieser Bewegung – ob bewusst, oder nicht – angeschlossen haben, verzichten weitestgehend auf liebgewonnene kellertechnische Hilfsmittel; so werden solche Moste bzw. Weine häufig
Einer der Vordenker dieser Bewegung, Prof. Rainer Zierock, ging so weit, dass er den jungen Wein im Holzfass für ein oder mehrere Jahre zurück in den Weinberg brachte, damit er dort, Wind und Wetter ausgesetzt, seiner Vollendung entgegenreifte.
Amber umfasst all jene von Smart-Wines vertretenen Weingüter, die nach organisch-biologischen/biologisch-dynamischen Grundsätzen arbeiten.
Es ist uns wichtig zu betonen, dass Amber keine Bewertung der Weine nach Qualität vornimmt, sondern lediglich eine klare Unterscheidung zwischen unseren konventionell und unseren organisch-biologisch/biologisch-dynamisch wirtschaftenden Partnern (auch denjenigen, die sich in der Umstellung befinden) ermöglichen soll.
Die unter Amber geführten Weingüter unseres Portfolios arbeiten nach den klar definierten biologisch-dynamischen oder organisch-biologischen Methoden und haben sich auch als solche zertifizieren lassen bzw. befinden sich in der Umstellung. Sie gehören zu den traditionellen Bio-Organisationen ihres Landes oder zu unabhängigen Bio-Verbänden, wie etwa Fred Loimer zur „respekt-BIODYN“-Gruppe.
Andere Produzenten zählen zu den biologisch-dynamischen Pionieren ihrer Region, wie etwa Elisabetta Foradori im Trentino oder Tenuta di Valgiano in der Toskana, die maßgeblich an der Erstellung der Kellereirichtlinien ihres Verbandes (Demeter Italia) mitgearbeitet haben. Oder Corte Sant’Alda, das erste demeter-zertifizierte Weingut in der Valpolicella.
Allen diesen Winzern ist gemeinsam, dass ihre Weine zu den anerkannt besten ihrer jeweiligen Region gezählt werden, dies bereits zu einem Zeitpunkt, als sie noch keine Bio-Zertifizierung hatten. Trotz dieser Meriten gingen und gehen sie weiter, weltoffen und neugierig, und feilen an der Qualität ihrer Weine.
Ein Weinberg – so bukolisch verklärt er gerne betrachtet wird – ist eine Monokultur. Diese aufzubrechen, einen gesunden „Lebens-Raum“ für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für sich selbst in seiner Umwelt zu verbessern: Diese Ziele verfolgen die Amber Winzer.
Durch die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung werden die Rebstöcke toleranter gegen Umwelteinflüsse:
Ein Weinberg ist nur eine zeitbegrenzte Leihgabe, der für die kommenden Generationen erhalten werden soll. Die Winzer sehen sich daher in der Pflicht, Ressourcen zu schonen und sensibler, mit viel Aufmerksamkeit im Weingarten zu arbeiten.
Letztlich konnten diese Winzer erkennen, dass ihre Weine nach der Umstellung auf die organisch-biologische/biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ein Mehr an Balance und Harmonie erlangten.
Der Weg ist das Ziel, lernen wir aus Homers Odyssee, und so sehen es auch unsere Smart-Wines Amber Winzer.
Die Überbegriffe für alle Weine, ob Rot oder Weiß (Orange), die mit möglichst geringem kellertechnischen Aufwand hergestellt werden. Die Begriffe sind nicht eindeutig definiert; im Text werden sie fortan als Natural Wines bezeichnet.
Die Winzer streben dabei keinerlei Korrekturen bei den verschiedenen Faktoren an:
Die Bezeichnung wurde durch den VDN, Verband Deutscher Naturweinversteigerer, geprägt, ausschließlich für Weine, deren Alkoholgehalt nicht durch Zuckerung des Mostes bzw. des Jungweines verbessert wurde. Die Naturweinversteigerer sind im VDP aufgegangen.
Ursprünglich Bezeichnungen für unterschiedliche Produktionsmethoden für landwirtschaftliche Erzeugnisse – d. h. in unserem Fall: Trauben.
Die Bestimmungen verschiedener Verbände, Vereinigungen und Schulen galten für die Bodenpflege, die Düngung sowie den Naturschutz. Erst seit wenigen Jahren beschäftigen sich die verschiedenen Organisationen auch mit Richtlinien für die Schritte nach der Traubenproduktion, d. h. für den Keller. So hat Demeter Italien solche Richtlinien 2013 implementiert.
Der Weinbau nach diesen Standards verzichtet auf Herbizide (gegen „Unkraut“) und Insektizide (gegen Insekten). Fungizide (gegen Schimmelpilze) sind selektiv zugelassen und mengenbeschränkt, wobei Schwefelpräparate als unproblematisch betrachtet werden. Für Kupfer, das einzige im organisch-biologischen/biologisch-dynamischen Weinbau zulässige Präparat gegen Peronospora, gibt es bis heute noch keine Alternative. Die Mengen, die ausgebracht werden, sind im Verhältnis zu früheren Tagen sehr gering. Erste Versuche mit einer homöopathischen Kupfer-Dosierung laufen vielversprechend.
In beiden Fällen sind Begrünungen zwischen den Rebzeilen vorgeschrieben, zum Schutz vor Erosion sowie als Lebensraum für Nützlinge.
Chemisch-synthetische Dünger sind in beiden Fällen verboten.
Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise nach Rudolf Steiner betrachtet den Weinberg als ganzheitlichen Organismus. Dieser soll gestärkt, das Umfeld für Pflanze, Tier und Mensch insgesamt verbessert werden. Dabei spielt der Glaube an die Wirksamkeit der Maßnahmen eine entscheidende Rolle, auch der Mondphasenkalender nach Maria Thun findet Beachtung.
Die „respekt-BIODYN“-Gruppe gibt Richtlinien vor, die in weiten Teilen der Biodynamie angelehnt (inkl. Mondphasenkalender), jedoch etwas pragmatischer orientiert sind und weniger auf Glauben, mehr auf Erfahrungswerten aufbauen.
Unter „Orange“ verstehen wir Weißweine, die durch verschiedene Faktoren während der Verarbeitung der Trauben eine intensivere Farb- und Tanninausbeute, als sonst bei Weißweinen üblich, erlangt haben.
Bei den allermeisten dieser Weine wird eine längere Mazeration durchgeführt bzw. eine längere Maischestandzeit des Mostes eingehalten.
Weitere Faktoren sind:
Dass diese Weine spontan vergoren werden, ist für die meisten dieser Winzer selbstverständlich.
Bei den Behältnissen, die für die Gärung in Frage kommen, werden alle üblichen und gängigen Gärgefäße verwendet
Ursprünglich der Name der größten Messe für Natural Wines.
Heute wird RAW gerne als Synonym für ebendiese Weine verwendet.
Ein Element, das im Wein, egal wie er hergestellt wird, natürlich vorkommt. D. h. ein schwefelfreier Wein ist ein Paradoxon. Schwefel kommt in sehr vielen Lebensmitteln vor. Wer 100 Gramm Fisch, Fleisch, Kohlgemüse, Erdnüsse oder Hülsenfrüchte isst, wird in der Regel eine deutlich höhere Menge an Schwefel zu sich nehmen, als in einer Flasche Wein vorhanden ist.
Zugesetzter Schwefel (in der Regel als SO2) hat mehrere Funktionen in der Kellerwirtschaft:
Gerade der zuletzt genannte Punkt wird heutzutage von den Anhängern der Natural Wines in Frage gestellt, da das Abbinden dieser Aromen (vornehmlich Acetaldehyd) gleichzeitig den Wein auch in seiner Komplexität beschneiden kann. In geringer Konzentration kann Acetaldehyd zu einer vielschichtigeren Aromatik beitragen.
Einige Weine, die, wie z. B. jene von Chateau Musar oder Vega Sicilia, ein erhebliches Reifungspotential von 30, 40 oder mehr Jahren haben, verdanken die Langlebigkeit ihrer Fruchtaromen u. a. diesen Noten.
Einige Winzer gehen in ihrer Technikverweigerung allerdings so weit, dass sie die biologische Stabilität der von ihnen erzeugten Weine unter normalen Transport- und Lagerbedingungen nicht mehr garantieren können: Ein bestimmter Wein z. B. wird nur an diejenigen Kunden verkauft, die eine ununterbrochene Kühlkette von max. 15°C garantieren können. Auch ein solcher Wein ist letztendlich nichts als ein Kunstprodukt, das nur durch eine vom Herstellungsprozess weitestgehend herausgenommene Technik künstlich „am Leben“ erhalten wird.
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