Quinta da Fonte Souto – Symington Family Estates

Portugal Alentejo DOC

Quellen & Kastanienhaine

Die Quinta da Fonte Souto im Süden Portugals ist ein Pionierprojekt: Im kühlen Mikroklima der Region Alto Alentejo produziert die für ihre hervorragenden Portweine bekannte Familie Symington anspruchsvolle, trockene, frisch-elegante Rot- und Weißweine, die zu den interessantesten des Landes zählen.

„Um outro vagar“ – heißt etwa „mit eigenem Tempo“, „mit einer anderen Geschwindigkeit“. Die tiefere, wahre Bedeutung des Mottos der Quinta da Fonte Souto erschließt sich einem aber erst beim Besuch des wenige Kilometer außerhalb der Kleinstadt Portalegre liegenden Weinguts: Die von Olivenbäumen gesäumte Zufahrt; eine pastorale Landschaft mit von Steinblöcken durchsetzten Wiesen, auf denen Schafe friedlich grasen; mit schweren Früchten behangene Orangen- und Zitronenbäume; sauber gepflegte Rebgärten; Kirschen- und Olivenbäume, Korkeichen sowie jene Kastanienhaine (Souto), die neben den vielen Quellen (Fonte) dem Anwesen seinen Namen gaben. Selbst der Haus- und Hofhund „Pantufo“ bewegt sich – nun ja – in seinem eigenen Tempo.
In diesem Ambiente wähnt man sich im Garten Eden. „Es ist ein magischer Ort“, sagt Betriebsleiter João Mendes, „auch nach fünf Jahren entdecke ich hier jeden Tag etwas Neues. Etwa das Fischotter-Pärchen, das sich an einem unserer Teiche angesiedelt hat.“

Ein magischer Ort
Mitten drin in diesem magischen Ort, wie eine Perle in ihrer Fassung, sitzt das von der Familie Symington erworbene, vorbildlich und behutsam renovierte, in den regionstypischen Farben Weiß und Dottergelb gestrichene und mit moderner Produktionstechnik neu ausgestattete Weingut. Früher einmal war es ein Betrieb mit gemischter Landwirtschaft, eigener Bäckerei und Zimmerei. Aus stark Vernachlässigtem wurde etwas Neues gemacht, ohne den Charakter des Ortes zu verändern. „Wir wollen bewahren und respektvoll pflegen, was da ist, nichts neu erfinden. So wie alle Quintas der Symington Family Estates arbeiten wir auch hier naturnah und nachhaltig“, sagt João.

Das gilt auch für den an die landwirtschaftlichen Flächen angrenzenden Wald auf der in einem Naturpark liegenden Quinta: „Wir müssen für jeden Eingriff in die Natur – und sei er noch so sanft – eine behördliche Bewilligung einholen: das Anlegen neuer Rebgärten, das Ausbaggern von Teichen, das Fällen und Pflanzen von Bäumen“, so João. „Wir säubern auch den Wald von Unterholz und legen Schneisen an, um die Ausdehnung von Waldbränden zu verhindern.“

Ein neues Kapitel in der Firmen- und Familiengeschichte
Die im Südosten Portugals, in der Region Alto Alentejo, liegende Quinta ist in mehrfacher Hinsicht von großer Bedeutung für die Symingtons: Es ist das erste Weingut der Familie außerhalb ihrer „Heimatregion“, des Douro-Tals, wo sie mehr als 1.000 ha und 27 Quintas bewirtschaftet. Fonte Souto wurde 2017 erworben – 135 Jahre, nachdem sich Andrew James Symington in Porto niedergelassen hatte – und öffnet damit ein völlig neues Kapitel in der langen Geschichte der Familie; gleichzeitig auch ein wichtiges Kapitel in der relativ kurzen Geschichte der trockenen Weine des Unternehmens, das bis vor wenigen Jahren vor allem für seine Portweine der Marken Graham’s, Dow’s, Warre’s und Cockburn’s international bekannt war. Im Alto Alentejo geht Symington als Pionier einer neuen Generation von Produzenten voran, die überzeugt sind: Hier können trockene Weine entstehen, die zu den interessantesten Portugals gehören.

Auf der Suche nach geeigneten Flächen für hochwertige Tafelweine landete der von der Familie als Pfadfinder ausgesandte und heute als „Ziehvater der Quinta da Fonte Souto“ geltende Dominic Symington schließlich in der Gegend um Portalegre im Südosten Portugals. Obwohl kaum als Herkunftsort von Qualitätsweinen bekannt und beinahe vergessen, wartete die Region offenbar nur darauf, dass jemand ihr Potenzial erkennen würde, was den Symingtons instinktsicher gelang.

Kühle Weinberge
Im Alto Alentejo fanden sie ideale Bedingungen für die Produktion von hervorragenden trockenen Weinen. Die Weinberg liegen in 490 bis 550 m Höhe, an den Ausläufern der 1.100 m aufragenden, waldreichen Serra São Mamede, in einem im Vergleich zur als heiß und flach bekannten Region Alentejo kühlen Mikroklima mit reichlich Niederschlägen und frischen Winden vom Atlantik her; mit großen, die Aromenausprägung der Trauben fördernden Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht (bis zu 15°C); kargen, von Schiefer, Ton und Granit geprägten Böden mit niedrigen Erträgen: All dies zusammen begünstigt frische Weiß- und Rotweine aus regionaltypischen Rebsorten mit angenehmer, gleichzeitig dezenter Säure und kühler Frucht, ausgeprägten Aromen sowie guter Balance zwischen Tanninen, Zucker und Säure.
Es sind zeitgemäße, zugängliche und zugleich anspruchsvolle Weine für viele Gelegenheiten und unterschiedliche Kundengruppen. Sie verbinden die Frische und Eleganz hoch liegender, „kühler Weinberge“ mit der Struktur und Komplexität, die dem hohen Anteil alter Reben und niedrigen Erträgen zu verdanken sind.

Kein Rezept, aber eine konkrete Vorstellung von Stil
Im zeitgemäß ausgestatteten Keller von Fonte Souto werden abhängig von Jahrgang und Wein Stahltanks, 400- bzw. 500-l-Holzfässer für die Weißen und klassische 225-l-Barriques für die Roten eingesetzt. Es laufen auch Experimente mit eiförmigen Behältern. Neues Holz wird sehr behutsam verwendet, denn der regionale, rebsortengeprägte Charakter der Weine und damit auch deren unnachahmliches Profil sollen bewahrt bleiben.
Die Weinkollektion von Fonte Souto bietet einen sehr guten Querschnitt der Region Alto Alentejo und stellt das enorme Potenzial Portugals für trockene Weine eindrücklich unter Beweis.

„Wir haben kein jährlich gleichbleibendes Rezept, wie wir die Weine machen. Aber wir haben eine exakte Vorstellung in Bezug auf den Weinstil. Wir entscheiden Jahr für Jahr neu und abhängig von der Ernte über die Details der Cuvées, der Weinbereitung, der verwendeten Fässer und der Reifedauer. Wir folgen keinem Rezept, sondern der Natur“, sagt João Mendes in seinem regionstypischen, langsamen Singsang.

Liegt derzeit (2023) der Schwerpunkt noch bei Rot, will man die Gewichte künftig in Richtung Weiß verschieben, vor allem auf die Sorten Verdelho und Arinto, der wohl feinsten weißen Sorte Portugals. Eine verständliche Entscheidung, sind doch die beiden Weißweine der Kollektion – der einfachere Florão Branco und der komplexere Quinta da Fonte Souto Branco – in Portugal binnen kurzer Zeit sehr erfolgreich geworden.

New kid on the block
„Wir sind noch neu hier im Alto Alentejo, sozusagen ‚the new kid on the block‘. Wir hören den Menschen aus der Region zu, wir passen uns an die lokale Kultur und Tradition an, wir lernen das Terroir jeden Tag noch ein bisschen besser kennen“, so João mit einigem Understatement. Denn: Wer die Arbeit der Symingtons langfristig beobachtet, weiß: Die Lernkurve verläuft stets exponentiell steil nach oben.
Um die Besonderheit des für Symington noch neuen Weinbaugebietes zu unterstreichen, schiebt der Betriebsleiter von Fonte Souto noch eine Bemerkung nach: „Jeder meiner bisherigen Ernteberichte an unseren Chef-Önologen Charles Symington begann mit den Worten: Es war ein besonderes Jahr.“ So könnte auch der Titel für seine Memoiren lauten, die João Mendes in ferner Zukunft vielleicht einmal schreiben wird. Natürlich „um outro vagar“ – in seinem eigenen Tempo.


Zahlen & Fakten zur Quinta da Fonte Souto

  • Region: Alto Alentejo
  • Weinbaufläche: 42 ha, plus 12 ha Neupflanzungen
  • Höhenlage und Exposition der Weinberge: 490 bis 550 m, hauptsächlich Süd und Südwest
  • jährliche Durchschnittstemperatur: 16°C (um 4°C kühler als in anderen, niedriger liegenden Subregionen des Alentejo)
  • jährliche Niederschlagsmenge: 600 mm
  • Böden: vorwiegend Schiefer und Ton, etwas Sand, Spuren von Eisen
  • Rebsorten: Trincadeira, Aragonês, Alfrocheiro, Alicante Bouschet, Syrah, Touriga Nacional, Cabernet Sauvignon (rot); Arinto, Verdelho (weiß)

Florão Branco
Florão Tinto

Diese beiden Einstiegsweine sind unkomplizierte, zugängliche „Trinkweine“, dennoch mit der gleichen Umsicht und Sorgfalt bereitet wie alle anderen Weine der Quinta. Lebendig, frisch, gut strukturiert, elegant. Sie sollten jung getrunken werden.

Florão Branco

Arinto mit etwa 20 % Verdelho, Vergärung und viermonatige Reife im Stahltank, um die aromatische Frische der Rebsorten zu bewahren.
Weiße Blüten, Zitrus, grüne Äpfel, Mango, Ananas, Melone, knackig, frische Säure, feine Mineralität.

Florão Tinto

Cuvée aus Aragonez, Alicante Bouschet, Trincadeira; sechs Monate gereift, je zur Hälfte in gebrauchten 400-l-Eichenfässern und Stahltanks. Vollreife Kirschen, Himbeeren, Nadelwald, dunkle Beerenfrüchte, Eukalyptus, Rosen, Gewürznelken, Pfeffer, Muskat, samtig weich.

Vinha do Souto Tinto

Flaggschiffwein der Quinta, benannt nach den Kastanienhainen (Soutos) in der Nähe der Weinberge, aus denen die Trauben für diesen Wein stammen: die besten Parzellen der Sorten Alicante Bouschet und Syrah. Zwölf Monate teils in neuen, teils in gebrauchten 400-l-Fässern aus französischer Eiche gelagert.
Dicht, konzentriert, strukturiert, gleichzeitig frisch, sanfte Tannine, raffinierte Säure; Waldaromen, Pinien- und Harznoten, würzig (weißer Pfeffer, Gewürznelken), dunkle Kirschen. Lang anhaltender Abgang.

Quinta da Fonte Souto Branco
Quinta da Fonte Souto Tinto

Diese beiden „Gutsweine“ zeigen alle Stärken des Terroirs der Quinta vorbildlich auf: Frische und Balance (hohe Lage der Rebgärten), Konzentration (alte Reben, niedrige Erträge), Komplexität und Struktur (wohlüberlegte Kombination der Rebsorten). Vielseitige Speisenbegleiter, ideal für die Gastronomie!

Quinta da Fonte Souto Branco

Arinto mit etwas Verdelho, teils in 500-l-Eichenfässern (auf der Hefe), teils im Edelstahl vergoren, sieben Monate teils im neuen Holz, teils in gebrauchten Fässern gereift, ein kleiner Teil im Edelstahl.
Blütendüfte (Jasmin, Geißblatt), Biscuit, Vanille, Toast, Honig, Butter, Rauch, Pfirsich, Aprikose; cremig am Gaumen; frisch aufgrund der dezenten Säure.

Quinta da Fonte Souto Tinto

Cuvée aus Syrah, Alicante Bouschet, Alfrocheiro. Acht Monate je zur Hälfte in gebrauchten 400-l-Eichenfässern und Stahltanks gereift.
Aromen von Pinien, Harz, Minze; rote und schwarze Beeren, dunkle Pflaumen, feine Struktur, mit einem Hauch von Lakritze (Syrah!), feine Tannine, gute Spannung, frische, angenehme Säure.

Quinta da Fonte Souto Rosé

Der erste Rosé der Symington Family Estates! Rebsorte: Aragonez, früh gelesen, um die Säure zu bewahren; Vergärung und Reife im Stahltank; zarte Aromen von Himbeeren, Erdbeeren, Wassermelonen; Zitrushauch, Feuerstein, Stachelbeere; schön trocken, knackig, frisch, elegant, ausgewogen.

Alfrocheiro

Eine echte Rarität und Spezialität: der erste rebsortenreine Wein der Quinta da Fonte Souto, aus 100 % Alfrocheiro, einer 1791 erstmals in Portugal erwähnten Sorte ungewisser Herkunft. Zwölf Monate gereift, zum Großteil in gebrauchten 400-l-Eichenfässern, zum kleineren Teil im Edelstahl.
Tiefrot, frisch, mineralisch (Schiefer- und Granitböden!), Feuerstein, Graphit, Unterholz, Heidelbeeren, Erdbeeren, später dunkle Pflaumen, Schokolade, Lakritze, runde Tannine, schöne Säure; lange lagerfähig.