Quinta do Vesúvio – Symington Family Estates

Portugal Dourotal

Die historische Quinta do Vesúvio ist das Schmuckstück im Portfolio der Familie Symington: Trockene Douro DOC-Weine und Vintage Ports im Weltklasseformat bestätigen das internationale Renommée des legendären Weinguts.

Die Quinta aller Quintas, Königin des Douro, zeitlose Schönheit, Ikone des portugiesischen Weinbaus, Repräsentantin von 200 Jahren Geschichte, einzigartige Magnificência: Die Quinta do Vesúvio wird regelmäßig mit Superlativen bedacht. Und das Schönste daran: Alle sind wahr.

Sieben Hügel und 31 Täler auf einer Fläche von insgesamt 326 ha, davon 140 ha mit Reben bestockt. Der größere Rest ist mit Orangen-, Zitronen-, Feigen-, Mandel-, Walnuss-, Grapefruit- und Granatapfelbäumen sowie Kräutern bepflanzt – oder schlicht naturbelassen.

Auf Vesúvio bilden Natur und Kultur eine phantastische Synthese. Der genius loci – der „Geist des Ortes“ – ist sinnlich spürbar, förmlich auch mit den Händen zu greifen. Die Atmosphäre der Quinta ist durch den Geist der Menschen geprägt, die sich dort aufgehalten haben oder noch immer hier aufhalten und arbeiten. Der präsente Charme zieht einen magisch in seinen Bann.

Spielwiese für Agronomen und Önologen
Die ruckelige Fahrt mit dem alten Land Rover Defender durch die steilen Weinberge der Quinta do Vesúvio spiegelt die für die Symington Family Estates typische britisch-portugiesische Symbiose in deutlich „fühlbarer“ Art wider. José Luís Cavalheiro, Agronom und Portwinemaker auf der Quinta, steuert den Defender souverän und chauffiert uns sicher durchs Gelände. Er würde die Strecke sogar im Schlaf bewältigen. Auf unsere Anmerkung, er kenne wohl jeden Quadratmeter der Quinta wie seine Westentasche, sagt er bescheiden: „Ja, ich sollte wohl.“
Der Weg führt durch extrem steile Lagen bis zum höchsten Punkt auf 460 m Seehöhe. Oben angekommen, sagt José Luís: „Wir haben hier auf 140 ha Rebfläche viele verschiedene Expositionen der Weinberge, viele verschiedene Höhenlagen und daher viele verschiedene Mikro-Terroirs. Daraus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für die Cuvées unserer Weine und deren Komplexität. Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend und herausfordernd.“ Er vergleicht es mit einer „Spielwiese“ und einem „Disneyland“ für jeden Agronomen und Önologen.

Von den insgesamt acht Sorten, die auf Vesúvio gepflanzt wurden, sind Touriga Nacional und Touriga Franca die wichtigsten. Die Reben treiben ihre Wurzeln weit hinunter in den kargen, aber mineralreichen Boden aus Schiefer und Granit. Bei den Neupflanzungen wählt Cavalheiro den für die jeweilige Parzelle und deren Mikroklima optimal geeigneten Rebsorten-Klon aus. Denn es gilt, sich gegen den Klimawandel zu wappnen, besonders in einer Region, in welcher Sommertemperaturen bis zu 45°C gemessen werden.

Ein Vulkanausbruch und eine starke Frau
Die Geschichte der Quinta ist mit zwei Persönlichkeiten untrennbar verbunden: António Bernardo Ferreira und dessen Schwiegertochter Dona Antónia Adelaide Ferreira.
1823 erwarb António Bernardo das damals bescheidene, kleine Weingut, das noch Quinta das Figueras hieß – so wie viele andere landwirtschaftliche Betriebe in Portugal. Aber er war vom Potenzial dieses Ortes für große Weine überzeugt, sehr ehrgeizig und hatte große Ziele. Er ließ das Anwesen vergrößern, verschönern sowie 150 ha neu mit Wein bepflanzen. Dafür legten 500 Arbeiter während eines Zeitraumes von acht Jahren unzählige Terrassen an, bauten endlos lange Steinmauern und setzten Hunderttausende Rebstöcke aus.

António Bernardo Ferreira legte damit das Fundament für den Erfolg der Quinta, die ihm bzw. dem gewaltigen Ausbruch des Vesuvs 1822 ihren heutigen Namen verdankt. Acht Jahre später war der gewaltige Vulkanausbruch noch immer in den Köpfen der Menschen präsent, und Ferreira nahm zurecht an, dass der Name „Quinta do Vesúvio“ seinem prachtvollen neuen Weingut eher gerecht und mehr Publicity bringen würde als der alte, beliebig klingende. Die Geschichte beweist: Er hatte recht.

Ab 1844 leitete Ferreiras Schwiegertochter Dona Antónia Adelaide Ferreira die Quinta. Sie hatte Vesúvio als junge Witwe eines früh verstorbenen Lebemanns übernommen und führte die Quinta dank ihrer Energie und ihres Reichtums in den folgenden Jahrzehnten zu höchstem Prestige und internationaler Anerkennung. Ihre Geschichte ist ein frühes Beispiel für – wie man heute sagen würde – „female empowerment“.
1868 ließ D.A.A.F. – ihre Initialen zieren noch heute das schmiedeeiserne Tor der Quinta – den ersten Portwein ausschließlich aus weingutseigenen Trauben abfüllen und verkaufte diesen Vintage Port mit dem Namen ihrer Quinta auf dem Etikett: zur damaligen Zeit eine Revolution im Douro-Tal.

Dona Antónia residierte weniger als Adelige auf Vesúvio, sondern verbrachte hier viel Zeit als aktive Managerin des Weinguts. Die Arbeiter und ihre Familien wohnten auf dem Anwesen, wo auch die einzige Schule im Umkreis von Dutzenden Kilometern lag. Die Quinta war so bedeutend für das obere Douro-Tal, dass man zu ihrer Versorgung eine eigene Eisenbahnhaltestelle in unmittelbarer Nähe des Hauses anlegte, als 1887 das Tal durch die Bahnlinie von Porto aus erschlossen wurde. Der Zug – port. Comboio – hält noch heute regelmäßig und gehört zum Kulturerbe von Vesúvio. Nach ihm ist sogar ein Wein der Quinta benannt.

Das Douro-Flaggschiff der Symingtons
Zeitsprung ins Jahr 1989: Das pittoresk am Ufer des Douro liegende Weingut wird von der Familie Symington erworben. Ihr gelingt es, den zwischenzeitlich etwas verblassten Glanz der Quinta do Vesúvio gründlich aufzupolieren und sie zu altem, neuem Ruhm zu führen.
Bereits in den ersten Jahren nach der Übernahme pflanzen die Symingtons 60.000 neue Reben und produzieren herausragende Vintage Ports. Sie entdecken nach und nach das enorme Potenzial des Terroirs und seiner Trauben auch für trockene Rotweine im Weltklasseformat. Im Hinblick darauf pflanzen sie in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts weitere 90.000 Reben in hochgelegenen, kühleren Parzellen.

Heute ist Vesúvio nicht nur die größte Quinta, sondern unbestritten auch das Schmuckstück der Symington Family Estates. Dort werden ein legendärer Vintage Port sowie einige herausragende trockene Douro DOC-Weine produziert.
Der 2007 erstmals lancierte Top-Wein „Quinta do Vesúvio“ ist der Douro-Flaggschiffwein der Symingtons schlechthin. Produziert aus den besten Trauben der Sorten Touriga Franca, Touriga Nacional und Tinta Amarela, ist dieser elegante, gut strukturierte und vielschichtige Wein ein ureigenes, authentisches Douro-Gewächs wie aus dem Bilderbuch.

Vintage Port aus mit den Füßen getretenen Trauben
Man kann aber nicht über die Quinta do Vesúvio sprechen, ohne über ihre fabelhaften Vintage Ports zu sprechen, deren Ruhm 1868 von Dona Antónia begründet wurde. So wie zu ihren Zeiten werden die Trauben für die Vintage Ports von Vesúvio bis heute traditionell in den 1827 gebauten Granitbecken von 40 Männern und Frauen mit den Füßen getreten, eine nicht nur im Douro-Tal, sondern auch international beinahe verschwundene Methode. Jedes dieser acht „Lagares“ fasst 20.000 kg Trauben. Nach der Vergärung läuft der Most aus den Lagares in 16 riesige, jeweils ca. 12.000 Liter fassende Fässer aus Akazienholz ab. In diesen „Tonels“ wird der Most mit hochprozentigem Alkohol aufgespritet und die Gärung gestoppt. Der auf 20 % Alkohol eingestellte Wein reift dann langsam zu jenem Port heran, der viele Jahre später dunkelrot leuchtend ins Glas fließen wird.

„Die Qualität unserer Trauben ist derart hoch, dass wir fast jedes Jahr einen Vintage Port produzieren können. In den vergangenen 40 Jahren war das nur zweimal nicht möglich“, sagt José Luís Cavalheiro, der neben den Weinbergen auch für die Portweine der Quinta verantwortlich ist. Eigentlich ein in sich ruhender, zurückhaltender Mann, blitzt dennoch sein stiller Humor gelegentlich auf, etwa wenn uns José Luís die etwas versteckten, sehr „ruralen“ baulichen Möglichkeiten zeigt, welche sich den Traubentretern bieten, um notfalls aufs Klo gehen zu können.

Samtige Eleganz
Bei der Degustation der trockenen DOC-Weine auf der zum Douro hin liegenden Terrasse der Quinta do Vesúvio kommt man sehr schnell zur Erkenntnis: Solche Weine bringen das Terroir der Region Douro Superior phantastisch zum Ausdruck, solche Weine können nur hier produziert werden. Typisch sind lebendige, wenn auch niemals opulente Fruchtigkeit, Frische und Eleganz, florale Noten von Zistrose, einer Douro-typischen Wildblume, präsente, gleichzeitig gut eingebundene, feine Tannine und eine straffe, frische Säure. Aber da ist noch etwas Wichtiges: Samtigkeit. Unvergleichlich weicher klingt allerdings das von José Luís verwendete portugiesische Wort dafür: „Veludo“.


Zahlen & Fakten zur Quinta do Vesúvio

  • Region: Douro Superior
  • Fläche: 326 ha, davon Weinberge: 140 ha
  • Höhenlage und Exposition der Weinberge: 100 bis 460 m, vorwiegend Norden und Nordwesten (kühles Mikroklima, ideal für frische Weine), einige Parzellen nach Osten bzw. Westen
  • jährliche Niederschlagsmenge: 470 mm
  • Böden: vorwiegend Schiefer, stellenweise Granit
  • Rebsorten: Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz, Sousão, Tinta Barroca, Alicante Bouschet, Tinta Amarela, weitere, als gemischter Satz gepflanzte Sorten

Quinta do Vesúvio

Der Top-Wein der Quinta ist gleichzeitig einer der drei Top-Stillweine der Symington Family Estates – gemeinsam mit Chryseia aus dem Projekt Prats & Symington, und Vinha do Souto von der Quinta da Fonte Souto im Alto Alentejo.
Hauptsächlich Touriga Nacional mit Touriga Franca und etwas Tinta Amarela. 16 Monate gereift in 400- und 225-l-Fässern aus französischer Eiche (davon 80 % neu).
Tiefe rubinrote Farbe, duftiges Aroma mit einem Hauch von Waldbeeren, Zistrose und Bergamotte; dezente Rauch- und Röstnoten deuten auf eine meisterhafte Einbindung des Holzes hin. Konzentriert, aber nicht opulent; großartige Harmonie zwischen Kraft und Eleganz; köstliche Aromen von Lakritze, Pflaume; mineralische Note, polierte Tannine.

Pombal do Vesúvio

Der „Zweitwein“ ist eine Cuvée aus Touriga Nacional, Touriga Franca und etwas Tinta Amarela; Trauben aus Parzellen rund um den alten Taubenschlag (port.: Pombal) auf dem Weingutsgelände.
Acht Monate gereift in französischen 400- und 225-l-Eichenfässern. Dunkel, konzentriert, schwarze Johannisbeere, Lakritze, Brombeere, dunkle Schokolade, Thymian, Mineralität, seidige Tannine, raffinierte Säure, angenehme Frische.
Erstaunlich und erfreulich: das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis dieses Weins! Ideal (auch) für die Gastronomie!

Comboio do Vesúvio

Erstmals 2021 produziert, benannt nach dem Zug (port.: Comboio) der Douro-Eisenbahnlinie, die seit 1887 an der Quinta vorbeiführt und an deren Station regelmäßig hält.
Cuvée aus Touriga Franca, Touriga Nacional, Tinta Roriz und etwas Tinta Barroca. Ausschließlich im Stahltank (ohne Holzeinsatz) bereitet, um das jugendliche, fruchtbetonte, frische und lebendige Profil des Weins zu unterstreichen. Schöner, einfach zugänglicher Alltagswein, guter, vielseitiger Speisenbegleiter.

Quinta do Vesúvio Vintage Port 2019

Der Vintage Port macht nur 4 % (!) der Jahresproduktion auf der Quinta aus.
Rebsorten: Touriga Nacional, Touriga Franca, Alicante Bouschet, Tinta Amarela, andere Sorten (als gemischter Satz gepflanzt). Die Trauben werden traditionell mit den Füßen getreten!
Typische, reichhaltige Aromen von schwarzer Johannisbeere und anderen vollreifen dunklen Beerenfrüchten, Rosmarin, Noten von Fenchel, Lavendel, Thymian, großzügig, seidig, kraftvolle Struktur, geschliffene Tannine, endlos langer Abgang.

Inmitten von terrassierten Hügeln, die sich bis zu 530 Meter über den Douro erheben, liegt sehr idyllisch die Quinta do Vesuvio

Das riesige Gelände umfasst 325 Hektar, wovon 140 Hektar mit Reben bestockt sind – u.a. 34% Touriga Nacional, 20% Tinta Barroca, 18,5% Touriga Franca und 17,5% Tinta Roriz. Das Weingut atmet Historie und Tradition an jeder Ecke und hat mit seinen alten Terrassen und uralten Lagares etwas museales: 1823 wurde es von António Bernardo Ferreira gekauft, der es zum Vorzeige-Portweingut des Duoro machte. Der gute Ruf des Gutes überlebte auch den langjährigen Dornröschenschlaf, bis die Symingtons die Quinta 1989 kauften, um dort exklusiv die Königsklasse des Ports – den Vintage Port – zu erzeugen. Der Wein ist zudem ein Single Quinta Vintage Port, da er ausschließlich auf dem Areal der Quinta produziert wird. Mit Ausnahme von den Jahrgängen 1993 und 2002 werden seit 1989 alljährlich Vintage Ports erzeugt. Auf Vesuvio wird auch ein erstklassiger Rotwein erzeugt, der Quinta do Vesuvio Douro DOC. Die Qualität des Ports und der Weine ist von einer bemerkenswerten Konstanz; sie fallen als Ausdruck von Terroir und Klima jedes Jahr eine Nuance anders aus.

©Foto: Gerd Kressl (1)

Quinta do Vesúvio – Symington Family Estates
Dourotal, Portugal
quintadovesuvio.com